Hotelneubau „Heisse Ecke“, Hamburg

Fassadenworkshop, Mai 2018

Standort: Reeperbahn, Hein-Hoyer-Straße
Auftraggeber: Hansische Hotel Reeperbahn GmbH & Co. KG
Größe: ~ 3.553 m² BGF
Nutzung: Hotel

Architektur der Nacht
Die Reeperbahn und das Quartier St. Pauli sind im ständigen Wandel begriffen. Jede Epoche hat entlang des „Kiez‘ “ ihre Zeitzeugen hinterlassen. Ein „pragmatischer“ Umgang mit Bauwerken und ihrer Geschichte ist erkennbar und prägt die Atmosphäre des Vergnügungsviertels.

Klassische Themen der Architektur wie Material, Plastizität und Ordnung entfalten sich im Tageslicht. In der nachtaktiven Parallelwelt scheinen diese eine untergeordnete Rolle zu spielen. Das Leben und der städtische Raum entlang der Reeperbahn sind hingegen geprägt durch Licht, Zeichen und mediale Bespielung.
Die Reizüberflutung bei Nacht scheint für eine „gesittete“ Architektur bei Tage kaum Raum zu lassen. Traditionell wird Architektur hier zum Träger von grellen Schildern und Beleuchtung.

Die neue Technologie der LEDs erlaubt es seit einiger Zeit, die Inszenierungen und Projektionen, die bislang nur bei Nacht sichtbar waren, auch auf den Tag auszudehnen.

Bilder, Zeichen und Botschaften können nun 24 Stunden ausgesendet werden!

Architektur als/oder Bildträger
Die Aufgabenstellung sieht vor, die Ecke des neuen Hotels mit einer LED Wand zu bespielen. Der Konflikt zwischen „Architektur“ und dem „Bauwerk als Bildträger“ tritt deutlich zu Tage.

„Die ganze Fassade wie ein roter Vorhang“

Der vorliegende Entwurf integriert Baukörper und LED- Flächen: Die Fassade faltet sich wie ein Vorhang. Dabei sind die der Ecke zugewandten Seiten mit LED belegt.
Nach dem Prinzip der Anamorphose erstreckt sich die Bildfläche über den gesamten Baukörper und wird je nach Betrachtungswinkel und insbesondere in der Vorbeifahrt zusammengesetzt und wieder dekonstruiert.

Bild als Architektur
Die Bildflächen werden Teil der Architektur, konterkarieren oder unterstützen diese.

Der Zusammenhang zwischen Bild und Baukörper wird fließend. Wie ein Make – Up verstärken oder interpretieren die Lichtflächen die Geometrie der Eckfassade und lassen diese in ständig wechselnden und neuen Zusammenhängen erscheinen.

Typologie der Ecke
Die „Heiße Ecke“ zelebriert die vorgegebene Orientierung im Winkel von 45 Grad, ergänzt die anderen Eckgebäude und markiert so die Kreuzung Reeperbahn – Heyn-Hoyer-/ Davidstraße.

Erdgeschoss und Vordach
Während sich die Hauptfassade des neuen Hotels in prismatische Falten wirft, ist die Formensprache des Sockels fließend. Wie vom Strom der Passanten rundgespült, legt sich die glatte Glasfassade im Erdgeschoss um die Ecke zwischen Reeperbahn und Heyn-Hoyer-Straße.

Das Vordach in Gold eloxiertem Aluminiumblech bietet den Passanten Schutz und verbindet sich mit der Erdgeschossfassade zu einer Art Schlund. Außerdem ist das Vordach Träger einer zusätzlichen Fassadenbeleuchtung.

Zwischen Vordach und Fassade liegt ein 40 cm breites Band, auf dem – ebenfalls in LED – Ankündigungen, Beschriftungen und Textbotschaften angezeigt werden.

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